«SRF bi de Lüt» – die halbe Schweiz schaut wieder nach Arlesheim

Mit «SRF bi de Lüt – Live» steht Arlesheim am 2. Juni schon wieder im Scheinwerferlicht des Schweizer Fernsehens. Der Aufwand ist noch grösser als beim Donnschtig-Jass.

Fernsehtaugliche Domkulisse: Das Schweizer Fernsehen achtet bei der Wahl der Austragungsorte ihrer Livesendungen auf eine attraktive Umgebung – das spielte Arlesheim schon 2014 beim «Donnschtig-Jass» in die Karten.  Foto: Archiv Wochenblatt
Fernsehtaugliche Domkulisse: Das Schweizer Fernsehen achtet bei der Wahl der Austragungsorte ihrer Livesendungen auf eine attraktive Umgebung – das spielte Arlesheim schon 2014 beim «Donnschtig-Jass» in die Karten. Foto: Archiv Wochenblatt

Vor vier Jahren Roman Kilchsberger, am übernächsten Samstagabend Nik Hartmann. Die Unterhaltungsstars des Schweizer Fernsehens grüssen mittlerweile regelmässig aus Arlesheim. «SRF bi de Lüt – Live», mit die grösste Samstagabendshow des SRF, gastiert auf dem Domplatz und bringt so Arlesheim erneut in einen Grossteil der Schweizer Fernsehstuben. Benjamin Huggel wird genauso wie Dragster-Rennfahrerin Jndia Erbacher und Sänger Baschi zu Gast sein. Beim «Frühlingsfest in Arlesheim» steht auch das Thema Gärten im Fokus und somit die Ermitage als einer der bekanntesten Landschaftsgärten der Schweiz. Zudem geht das Fernsehen einer Sage um die Ruine Birseck auf den Grund. Doch nicht nur Arlesheim allein, sondern die ganze Region steht im Zeichen der Sendung, verrät Lorena Sauter vom SRF: «Wir wollen den Zuschauern möglichst viele Einblicke bieten.»

Entscheidend ist der Werkhof

Dass erst gerade der «Donnschtig-Jass» in Arlesheim zu Gast war, sei reiner Zufall, betont Lorena Sauter. «Bei den Jahreszeitenshows suchen wir nach hervorragenden Kulissen, spannenden Menschen und vielseitigen Geschichten. In den jeweils vier Livesendungen pro Jahr von ‹SRF bi de Lüt› möchten wir die Schweiz in ihrer Ganzheit abbilden.» Die «wunderschöne Kulisse» auf dem Domplatz spielte Arlesheim bei der Wahl des Austragungsortes natürlich in die Karten. Etwas zahlen muss eine Gemeinde für eine solche Sendung nichts, heisst es beim SRF. Aber sie muss gewisse Auflagen mit Kostenfolge erfüllen.

Für «SRF bi de Lüt – Live» wurde wie schon beim «Donnschtig-Jass» ein lokales Organisationskomitee gebildet, das Gemeinderat Lukas Stückelberger (FDP) präsidiert. Entscheidend sei dabei der Werkhof. «Sitzbänke aufstellen, die sanitären Installationen und das Abfallkonzept – das alles braucht Manpower.» Dank dem «Donnschtig-Jass» und dem Festival «Stimmen» sei Arlesheim als Veranstaltungsort bestens erprobt. Das Sicherheitsdispositiv, das wegen Anschlägen auf der ganzen Welt immer wichtiger wird, hat die Gemeinde zusammen mit dem SRF konzipiert. Dazu kommen mehrere Strassensperrungen, die Sicherung von Fluchtwegen, der Einbezug der BLT für den öffentlichen Verkehr und der EBM für die Stromzufuhr. «Polizei, Sanität, Feuerwehr – bis auf das Militär ist alles aufgeboten, was man aufbieten kann», bestätigt Lukas Stückelberger.

Kein Fest ohne Vereine

Den Gastronomiebetrieb organisieren lokale Vereine, er beginnt bereits während der Proben am Freitagnachmittag bis am Abend und während der Hauptprobe am Samstagnachmittag. Dabei haben der Turnverein und der Fussballclub die Fäden in der Hand. Die Vereine dürfen die Gewinne aus der Gastronomie behalten. Bei gutem Wetter und bis zu 3000 Zuschauer über die beiden Tage könnten dies gesamthaft bis zu 90000 Franken sein, wie das Beispiel Küssnacht am Rigi aus dem vergangenen Jahr zeigt. Veranstalter der Sendung ist alleine das SRF. Die Gemeinde durfte Tipps für mögliche Sendungsthemen geben, sagt Stückelberger. «Aber es war klar spürbar, wer das Sagen hat.»

Werbeeffekt nicht quantifizierbar

Neben 70 SRF-Mitarbeitern sind zusätzlich rund 200 Helfer im Einsatz, die gegen 1000 Arbeitsstunden leisten. Arlesheim gibt für die Sendung etwa 60000 Franken aus. Lukas Stückelberger ist überzeugt, dass sich diese Ausgaben langfristig lohnen. Die Schönheiten des Dorfs und der Umgebung werden in Hunderttausende Haushalte übertragen; erfahrungsgemäss werden 500000 Personen die Sendung am TV verfolgen.

«Das ist natürlich ein tolles Marketing für uns», sagt auch Markus Eigenmann (FDP), als Gemeindepräsident zuständig für Marketing und Tourismus. Es sei aber schwierig quantifizierbar, was eine solche Sendung wirklich für einen Werbeeffekt hat. Überbewerten müsse man den jedenfalls nicht, findet Eigenmann. «Ich bin ausserhalb der Region nicht auf den ‹Donnschtig-Jass› aus Arlesheim angesprochen worden», erklärt der Gemeindepräsident. Für ihn hat ein solches «Dorffest mit Rahmenprogramm» eine stärkere Innenwirkung in Arlesheim und der Region. Und Arlesheim sei nicht primär eine Tourismusgemeinde, sondern ein Wohn- und Arbeitsort. «Aber klar kann eine solche Sendung auch dafür eine positive Wirkung haben.»

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