Computer einmal anders

Der Verein Compi-Sternli ist inzwischen auch in Arlesheim aktiv. Am Mittwoch vergangener Woche fand eine erste Schulung von Senioren durch die Sternli statt.

Kinder und Senioren: Produktive Zusammenarbeit am iPad.  Foto: Axel Mannigel
Kinder und Senioren: Produktive Zusammenarbeit am iPad. Foto: Axel Mannigel

Sieben interessierte Senioren fanden sich pünktlich um 13.45 Uhr am Mittwoch im 1. Stock des Domplatzschulhauses ein. Bunte Pfeile hatten ihnen den Weg gewiesen und aufmerksame Kinder in blauen T-Shirts hatten sie in Empfang genommen. In den nächsten rund 90 Minuten hatten sowohl Senioren als auch Kinder etwas Besonderes vor: Denn die Kinder wollten als Compi-Sternli den älteren Menschen anhand eines iPads den Umgang mit einem Touchscreen, dem Gerät selbst sowie dem Internet nahebringen, Berührungsängste abbauen und Neugier wecken. Nach einer kurzen Einführung durch Cécile Bühlmann, Lehrerin der 4. Klasse im Domplatzschulhaus und Leiterin des von den Helvetia-Versicherungen und der Stiftung Helvetia Patria Jeunesse unterstützten Projekts, ging es auch schon los. Die fünf Damen und zwei Herren verteilten sich mit jeweils ihrem Sternli in eins der drei Zimmer und machten sich gemeinsam ans Werk. Wobei die Sternli nur erklären, aber – nach Möglichkeit – nichts zeigen durften …

Den Zug nicht verpassen

2006 von Rahel Tschopp in Davos ins Leben gerufen, hat die Idee der Compi-Sternli seither etliche Schweizer Gemeinden erfasst. Das Generationenprojekt läuft und es läuft gut. Cécile Bühlmann, die auch für die Computerschulung der Arlesheimer Lehrerschaft zuständig ist, hat sich von der Idee 2017 anstecken lassen. Seit den Sommerferien hat sie mit einer kleinen Gruppe von 3.- bis 6.-Klässlern/-innen im Rahmen eines Freizeitkurses gearbeitet und die Computerschulung jetzt im Dezember vorbereitet. Zwar beherrschen viele Kinder den Umgang mit einem iPad fast intuitiv, doch wie sie anderen (älteren) Menschen etwas beibringen und erklären, das erforderte doch einige Übung. «Unser Alltag wird immer digitaler, da ist es wichtig, dass ältere Menschen den Zug nicht verpassen», so Bühlmann. Wobei der Zug wörtlich zu nehmen ist, denn es geht gerade darum, den Senioren spielerisch den Nutzen eines iPads samt seinen Apps (Applikationen) aufzuzeigen, etwa die Fahrpläne von Tram, Bus und Zug.

Die Chemie stimmte

In den Räumen im Domplatzschulhaus herrschte an diesem Nachmittag eine konzentrierte Atmosphäre. Die Kinder, sechs Mädchen und zwei Buben, waren ganz in ihrem Element, erklärten, wiederholten und übten sich in Geduld. Ihre Hände blieben tatsächlich meist aus dem Spiel, aber ganz ohne ging es dann doch nicht. An allen Arbeitsplätzen war eindeutig zu spüren: Die Chemie stimmte zwischen Kindern und Senioren. «Ich muss halt viel fragen», schmunzelte Schulungsteilnehmerin Anna Huber. Die Geräte und das Internet seien heute zwar eine Notwendigkeit, doch habe sie sich überwinden müssen, die Begegnung mit dem iPad sei ganz neu. Zu ihrem Sternli Nikita Bissmann (11 Jahre) ergänzte Anna Huber noch: «Du bringst etwas ins Rollen.» Sternli Filippa Kiefer (8 Jahre) schätzte besonders, dass einmal sie einer älteren Person etwas erklären konnte. «Es läuft wie geschmiert», so ihre Bewertung der Arbeit, eine Zusammenfassung, die, das zeigten die Gesichter, für alle an diesem Nachmittag galt. Fortsetzung folgt.

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