«Ich fahre gerne Lastwagen»

Die Felix Transport AG feiert dieser Tage ihr 65-jähriges Bestehen. Die seit einem Jahr in Arlesheim ansässige Firma ist wohl das führende regional verankerte Unternehmen im Transportbereich.

Jubilar: Hanspeter Felix vor seinem Lastwagen in FCB-Farben. Foto: ZVG
Jubilar: Hanspeter Felix vor seinem Lastwagen in FCB-Farben. Foto: ZVG

Rund 500 Kunden, Lieferanten und Mitarbeitende werden dieses Jubiläum an einem firmeninternen Anlass am kommenden Wochenende gebührend feiern. Das «Wochenblatt» hat mit Geschäftsleiter und Inhaber Hanspeter Felix über Lastwagen, Digitalisierung, den FCB und sein persönliches Engagement gesprochen.

Wochenblatt: Herr Felix, wie steht es um Ihren Fuhrpark?

Hanspeter Felix: Wir haben derzeit
55 Lastwagen. Davon sind 8 Thermo-Lkw zum Heizen und Kühlen sowie
4 Lieferwagen mit Anhänger. Die Fahrzeuge sind auf dem neusten Stand der Technik und umweltschonend. 2017 kauften wir 14 neue Lkw mit Euro-6-Motoren.

Welche Güter transportiert die Felix Transport AG?

Hanspeter Felix: Gross geworden ist die damals noch in Zwingen ansässige Firma mit dem Transport von Papier, insbesondere für die Papierfabriken Zwingen und Ziegler in Grellingen. Diese Fabriken haben mittlerweile dichtgemacht, weshalb sich das Spektrum unserer Transportgüter stark vergrössert hat. Heute transportieren wir eigentlich alles ausser Sprengstoff. Das geht von Bauteilen über Lebensmittel bis hin zu Pharmaprodukten, die in GDP-zertifizierten Kühlfahrzeugen transportiert werden. Für Gefahrgüter wie Gasflaschen oder Reinigungsmittel sind unsere Mitarbeitenden ausgebildet.


Ist die Basler Pharmaindustrie ein wichtiger Kunde?


Hanspeter Felix: Unser grösster Kunde aus diesem Bereich ist in Arlesheim. Für die grossen Basler Pharmakonzerne sind wir indirekt im Auftrag von Spediteuren tätig.


Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Unternehmen?


Hanspeter Felix:
Wir disponieren papierlos. Aufträge werden heute direkt ins Fahrzeug übermittelt. Wenn der Chauffeur einsteigt, ist die Route schon im Navigationssystem programmiert. Die Disponenten können jeweils den Status der Lieferung mitverfolgen. Das erspart viel Papierkram und Telefonate. Auch die Ein- und Auslagerung von Waren in unserem 25000 m2 grossen Lager ist dank digitaler Erfassung mit Scannern wesentlich einfacher.


Kann man bei Ihnen eine Lehre als Chauffeur machen?


Hanspeter Felix: Strassentransportfachmann heisst das heute. Acht Lehrlinge machen bei uns momentan diese Ausbildung, ein weiterer macht eine Lehre als Logistiker. Wir bilden seit 1985 Lehrlinge aus und sind in der Region führend in diesem Bereich.


Ihr Unternehmen hat auch einen FCB-Lastwagen (siehe Bild). Wie kam es dazu?


Hanspeter Felix: Der Marketingleiter des FCB hatte einen Lkw in den HSV-Farben gesehen. Er fragte mich als Team-Partner des FCB an, ob wir dies auch machen würden. Es ist ein gelungener Marketing-Gag, wir werden oft von Kunden darauf angesprochen. Der Chauffeur des Wagens ist übrigens selber ein grosser FCB-Fan.


Ihr Unternehmen ist also nach wie vor stark mit der Region verbunden?


Hanspeter Felix: Die meisten unserer Kunden kommen aus der Region und befinden sich in einem Umkreis von etwa zwanzig Kilometern. Seit 2006 sind wir am zentralen Standort in Arlesheim, den wir im letzten Jahr erwerben konnten.


In Ihrer Freizeit gehen Sie hin und wieder für einen guten Zweck mit einem Lastwagen im Osten Europas auf Tour. Was machen Sie da genau?


Hanspeter Felix: Vor zehn Jahren wurde ich vom Rotary Club Laufen angefragt, ob ich eine Lieferung an Hilfsgütern für ein Geburtenhaus im westrussischen Kaliningrad organisieren könne. Dort starben viele Frühgeborene, weil es an der entsprechenden medizinischen Versorgung mangelte. Ich entschied mich, gleich selber zu fahren. Zwei weitere Touren gingen nach Serbien, wo wir Betten des Alterszentrums des Bürgerspitals Basel in Spitäler in Novi Pazar geliefert haben. Auch diese zwei Fahrten habe ich selber gemacht.


Sie machen diese Fahrten gratis in
Ihrer Freizeit...


Hanspeter Felix: Ich würde gerne jedes Jahr eine solche Fahrt machen. Es ist eine Möglichkeit, etwas weiterzugeben, da es uns in der Schweiz ja immer noch sehr gut geht. Es ist besser, als einfach Geld zu spenden. Und die Menschen dort hatten jedes Mal eine grosse Freude. Zudem fahre ich gerne selber Lastwagen. Für meinen Vater bin ich damals acht Jahre gefahren.

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