Kindertreff – vom Pilotprojekt zur festen Einrichtung

Der Kindertreff Arlesheim hat die Pilotphase dank grosser Beliebtheit erfolgreich durchlaufen und wird jetzt vom Gemeinderat definitiv ins Budget aufgenommen.

Beim Weihnachtsbasteln: Kinder des Kindertreffs mit Gaby Meyer (l.) und Fränzi Hagen.  Foto: Tobias Gfeller
Beim Weihnachtsbasteln: Kinder des Kindertreffs mit Gaby Meyer (l.) und Fränzi Hagen. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Es ist Mittwochnachmittag. Während sonst im kalten Arlesheim draussen nicht viel los ist, toben an der General-Guisan-Strasse 5 die Kinder an der frischen Luft herum. Sie veranstalten kurzerhand eine Schneeballschlacht mit dem Schnee der Curlinghalle, spielen «Star Wars» oder wärmen sich mit Fangenspielen auf. Auch drinnen ist einiges los. Die Kinder basteln Weihnachtsgeschenke, verkleiden sich oder stellen kurzerhand eine Disco auf die Beine.

Man fühlt sich schnell wohl inmitten dieser strahlenden Kindergesichter. Es herrscht spürbar Leben in den Räumlichkeiten des Arleser Kindertreffs. Gegen vier Uhr kommen die ersten hungrigen Bäuche in die Küche und fragen Kindertreff-Leiterin Fränzi Hagen nach dem Zvieri. Dieses hat sie liebevoll und vielfältig für die Kinder vorbereitet.

Kindern äusserten Bedürfnis

Im Sommer 2014 startete der Kindertreff als Pilotprojekt. Im Rahmen der Bemühungen der Gemeinde um das Unicef-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» wurde klar, dass es für Kinder im Primarschulalter kein Angebot wie das Familienzentrum Oase für die Kleinsten und das Jugendzentrum für die Jugendlichen gibt. «Die Kinder äusserten dieses Bedürfnis von sich aus», erinnert sich Gaby Meyer, Leiterin der Jugendarbeit Arlesheim.

Nach erfolgreichen zweieinhalb Jahren wandelt der Gemeinderat auf kommendes Jahr hin den Kindertreff vom Pilotprojekt in ein definitives Projekt um und veranschlagt den nötigen Betrag für die Miete der Räumlichkeiten und die Personalkosten. Kindertreff-Leiterin Fränzi Hagen mit ihren 25 Stellenprozenten und ein Zivildienstleistender sorgen jeweils am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag für begeisterte Kinder. Auch die Katholische und die Reformierte Kirchgemeinde unterstützen den Kindertreff weiter.

Aktive Partizipation

Die Beliebtheit des Kindertreffs nahm mit dem Umzug an die General-Guisan-Strasse nochmals zu. Für Fränzi Hagen ist es vor allem das zwanglose Spielen, das bei den Kindern so gut ankommt. «Hier müssen die Kinder nicht, hier dürfen sie.» Die Regeln haben die Kinder selber aufgestellt und aufgeschrieben. Auch die Spielideen kommen von ihnen. «Wir fördern ihre aktive Partizipation. Wir möchten, dass sie ihren Kindertreff mitgestalten.»

Kein Leistungszwang

Gerade in Zeiten, wo auch für Kinder Freiräume knapper werden, ist der Kindertreff ein Bedürfnis. Dies spürt auch die zuständige Gemeinderätin Ursula Laager (Frischluft). «Der Kindertreff ist ein niederschwelliger Ort, an dem man sich nicht an- und abmelden muss. Das wird sowohl bei den Kindern wie auch bei den Eltern geschätzt.» Ein Ort ohne Leistungszwang, unterstreicht Laager. Leiterin Fränzi Hagen hat an den Nachmittagen aber stets die Übersicht, wer kommt und geht. Die Kinder begrüssen und verabschieden sich persönlich. «Der Kindertreff ersetzt keine Tagesbetreuung», stellt Gemeinderätin Laager klar. Auch soll der Treff keine Konkurrenz zu andern Vereinen und Organisationen sein. «Die Freiwilligkeit und das Zwanglose sind die Hauptmerkmale des Kindertreffs.» Und genau deshalb ist er bei den Kindern so beliebt.

Weitere Artikel zu «Arlesheim», die sie interessieren könnten

Arlesheim27.03.2024

Ein ambivalenter Ort

Unter dem Titel «Waldeslust» startete letzten ­Freitag eine neue Aus­stellung im Forum Würth in Arlesheim. Mit einem Museumsbesuch verbunden ist ein eigens…
Arlesheim20.03.2024

«Us em alte Arlese»: vom «Blööterle» bis zum Wettrennen auf «lottrigen» Velos

Die Bürgergemeinde Arlesheim lud am Sonntag zum gemeinsamen ­Erinnern ein: Anekdoten, Archivbilder und Audiodateien «Us em alte ­Ar­lese» gaben Einblick in…
Arlesheim20.03.2024

Quantencomputer kommt in die Birsstadt

Bis Ende Jahr steht bei ­Uptown Basel der erste kommerziell nutzbare Quantencomputer der Schweiz. Die Voraus­setzungen in Arlesheim seien dafür ideal.