Arlesheimer Kurzfilmtage im Zeichen der Smartphone-Revolution

Im Januar 2017 finden zum dritten Mal die Arlesheimer Kurzfilmtage statt. Wer selbst einen Beitrag beisteuern will, der reicht bis Ende November sein Werk ein – die technischen Voraussetzungen sind einfacher denn je!

Das Smartphone ist auch eine Filmkamera: David Borter, Initiant der Arlesheimer Kurzfilmtage, freut sich, wenn mehr Amateurfilmer technisches Neuland betreten und ihren Kurzfilm einreichen.  Foto: Lukas Hausendorf
Das Smartphone ist auch eine Filmkamera: David Borter, Initiant der Arlesheimer Kurzfilmtage, freut sich, wenn mehr Amateurfilmer technisches Neuland betreten und ihren Kurzfilm einreichen. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Nicht zufällig hat David Borter, Initiant und Leiter der Arlesheimer Kurzfilmtage, am Fototermin vor dem Neuen Theater am Bahnhof Dornach-Arlesheim neben der Videokamera auch sein Smartphone als Requisit dabei. Mehr braucht es eigentlich nicht, um einen ansprechenden Kurzfilm zu produzieren. Vorbei sind die Zeiten, in denen Amateurfilmer noch eine Filmkamera benötigten. Das Smartphone produziert heute hochaufgelöste Bewegtbilder.

Online-Nachrichtenportale haben das längst erkannt. Reporter sind heute auch Videojournalisten. Mit Smartphone und Mikrofon ausgestattet, liefern sie nicht nur mehr Text-, sondern auch Videobeiträge. Das SRF hat an der Euro in Frankreich eine Reporterin losgeschickt, die ihre Berichte unterwegs mit dem iPhone produzierte. Selbst bei CNN oder Bloomberg hat diese Form der Fernsehproduktion Einzug gehalten. Der Zuschauer merkt es kaum, ausser man macht ihn darauf aufmerksam. Warum sollte das nicht auch für Kurzfilme gelten? Jeder hat heute ein Smartphone, also hat auch jeder die technischen Voraussetzungen, einen Film zu machen. Für das Medium Film ist das vielleicht noch Neuland. Ein passender Begriff und zugleich das Motto der 3. Arlesheimer Kurzfilmtage, die vom 13. bis 15. Januar 2017 in der Arlesheimer Trotte und dem Neuen Theater stattfinden.

Tipps vom Profi

Nur, ein Smartphone allein macht noch keinen Film. «Es braucht ein Konzept», sagt David Borter. Der 27-jährige Filmprofi weiss, wovon er spricht. Zwei Spielfilme und Dutzende Auftragsproduktionen hat der selbstständige Unternehmer schon gemacht. Bereits vor dem Schreiben des Drehbuchs sollten die groben Züge der Story klar sein. Erst dann würde man am Detail arbeiten. «Man sollte im Kopf nicht mit dem Abspann beginnen», meint er lakonisch. Wichtig sei bei der Umsetzung dann das Spiel mit den Einstellungen. Totale, Halbtotale, Close-up, was verlangt das Bild? Wer mit dem Handy filmt, muss dabei in Bewegung bleiben. «Zoomen ist schlecht», sagt Borter. «Besser näher ans Objekt herangehen.» Und damit das Bild stabil bleibt, braucht es entweder eine ganz ruhige Hand oder im Zweifelsfalle ein Stativ. Schon ein Selfie-Stick bringt merklich Beruhigung ins Bild. Natürlich dürfen auch Filme, die mit konventionellen Kameras gedreht wurden, eingereicht werden.

An den Arlesheimer Kurzfilmtagen gibt es so gut wie keine Einschränkungen. Einzig: Nicht länger als acht Minuten darf der Streifen sein, die Rechte für die Filmmusik müssen eingeholt sein und der thematische Bezug zum Thema «Neuland» muss da sein.

Preisgeld für die besten Filme

Das Motto passt in mehrerlei Hinsicht zu den Arlesheimer Kurzfilmtagen. «Es ist Abbild des Weltgeschehens», sagt Borter. Gleichzeitig sei es auch universell aufs Leben bezogen. Und schliesslich betreten die Kurzfilmtage selbst Neuland mit dem Gang ins Neue Theater am Bahnhof, wo am 15. Januar die Preisverleihung stattfindet – die «Ausstellung» der Filme findet nach wie vor in der Arlesheimer Trotte statt. «Und nicht zuletzt ist es interessant für die Filmer zum Umsetzen», fügt er hinzu. Einsendeschluss für die Filme ist Ende November. Zu gewinnen gibt es neben dem Award für den Erstplatzierten 1000 Franken und 500 Franken für den Zweitplatzierten. Das «Wochenblatt» stiftet wieder den Publikumspreis, der mit 500 Franken dotiert ist.

Wer sich angesprochen fühlt, sofort loslegen will, aber noch weitere Informationen benötigt oder Fragen hat, der wendet sich an das Filmtage-OK per E-Mail an kurzfilmtage@arlesheim.bl.ch oder Tel. 078 721 34 61 (David Borter).

Vorsicht beim Copyright
WoB. Wer in einem Film, der öffentlich aufgeführt wird, Musik verwendet, muss aufpassen. Musik ist urheberrechtlich geschützt und darf in der Regel nicht ohne die Genehmigung des Rechteinhabers verwendet werden. Eine Ausnahme ist die lizenzfreie Musik. Im Internet findet man diese massenhaft, zum Beispiel auf <link http: www.freemusicarchive.org external-link-new-window>www.freemusicarchive.org.

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