Pfarrei St. Odilia sammelt für bedürftige Menschen in Syrien

Der Strom an Menschen, die aus Syrien flüchten, reisst nicht ab. Aber noch immer leben mehrere Millionen Menschen in diesem kriegsgeschüttelten Land selbst. Die Pfarrei St. Odilia sammelt deshalb im alten Feuerwehrmagazin Sachspenden.

Organisieren Aktion vom Donnerstag, 10., bis Samstag, 12. September: (v. l.) Pfarrer Daniel Fischler, Edith Fischer, Nadia Miriam Keller, Markus Heizmann, Gaby Schuldt und Rita Hagenbuch vom OK der «Hilfe für Syrien»; es fehlt Eva Heizmann. Foto:
Organisieren Aktion vom Donnerstag, 10., bis Samstag, 12. September: (v. l.) Pfarrer Daniel Fischler, Edith Fischer, Nadia Miriam Keller, Markus Heizmann, Gaby Schuldt und Rita Hagenbuch vom OK der «Hilfe für Syrien»; es fehlt Eva Heizmann. Foto: J. Altenbach

Jay Altenbach

Als mir das Ehepaar Heizmann aus Arlesheim von Pater Hanna Ghoneims Projekt ‹Hilf Syrien – Hilfe vor Ort› erzählte, war für mich klar, dass wir da helfen müssen», sagt Pfarrer Daniel Fischler. «In Syrien leben immer noch viele Menschen und ihnen fehlt es an allem.» Pater Hanna, ein in Wien lebender Syrer, habe bisher selbst sechs Hilfslieferungen nach Syrien durchgeführt und zusammen mit Vertrauenspersonen vor Ort die Verteilung in die Wege geleitet. Pfarrer Fischler überzeugte den Pfarreirat, bei diesem Projekt mitzumachen und eine eigene Sammlung auf die Beine zu stellen.

Es wurde eine Organisationsgruppe zusammengestellt und jedes Mitglied übernahm verschiedene Aufgaben. «Aber wir kamen auch an unsere Grenzen», gesteht Edith Fischer vom Pfarreirat. Ihr wurde zusammen mit Nadia Miriam Keller vom Seelsorgeteam die schwierige Aufgabe zuteil, den Container für die Beförderung der Waren zu organisieren. Rückblickend meint sie jedoch, es sei eine gute Erfahrung gewesen und der Transport von Arlesheim über Basel nach Hamburg und weiter auf dem Wasser nach Damaskus sei nun organisiert.

«Das Feedback auf unsere Bettelbriefe war sehr gross und dank grosszügiger Spenden konnte das Projekt überhaupt erst ermöglicht werden», erzählt Gaby Schuldt vom Pfarreirat. Auch haben die Pfarreien von Münchenstein, Pfeffingen und Dornach spontan ihre Mithilfe zugesagt und etliche Firmen haben bereits mit Warenspenden begonnen.

Wintersachen sind bitter nötig
Dank Pater Hanna wissen die Organisatoren auch genau, was gebraucht wird: An erster Stelle stehen gut erhaltene, saubere Kleider und Schuhe für den Winter für Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auch in Syrien kann das Thermometer unter null Grad sinken. Durch den seit fünf Jahren andauernden Krieg haben viele Menschen keine Arbeit und keinen Verdienst mehr. Wessen Haus durch Bombenangriffe zerstört wurde, muss eine neue Bleibe suchen. Daher sind auch saubere Bett- und Küchenwäsche sowie Frotteetücher erwünscht. Gesucht werden zudem saubere Bettdecken, Wolldecken, Schlafsäcke und Kissen. Kleine funktionierende Elektrogeräte wie Heizöfeli, Kochplatten, Backöfeli, Bügeleisen, Staubsauger, Nähmaschine etc. sind ebenso willkommen.

Ausserdem werden für die Küche Pfannen, stabiles Plastikgeschirr, Büchsenöffner und Besteck gesammelt. Unicef rechnet mit rund zwei Millionen Kindern, die zurzeit nicht mehr zur Schule gehen können. Daher sind auch Spielsachen, Farbstifte und Stofftiere erwünscht, welche Rita Hagenbach vom Seelsorgeteam an den Arlesheimer Schulen sammelt. Und wer Wolle, Stoffe, Stricknadeln und -häkchen zu Hause hortet, ohne sie zu gebrauchen, kann dieses Nähmaterial getrost für die notleidende Bevölkerung Syriens spenden.

600 Schachteln passen in den Container
Von Donnerstag, 10., bis Samstag, 12. September, kann die Bevölkerung ihre gut erhaltenen Sachspenden ins alte Feuerwehrmagazin beim Domplatzschulhaus bringen. Von 10 Uhr morgens bis 20 Uhr abends werden während dreier Tage rund 90 Helferinnen und Helfer im Einsatz stehen und die Waren in Empfang nehmen. Da jede der 600 Schachteln separat angeschrieben werden muss, wäre es für die Helferinnen und Helfer eine grosse Erleichterung, wenn die Sachspenden bereits sortiert abgegeben würden. Bevor der Container schliesslich Arlesheim verlässt, wird Pfarrer Daniel Fischler am 17. September um 20.30 Uhr die Waren in einer kleinen Feier segnen und auf die grosse Reise schicken.

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