Die Verantwortung des Schlussläufers

Am Sonntag massen sich Feuerwehr, Gemeinde und Ermitage-Schränzer einmal mehr beim traditionellen Plauschrennen der Eierleset. Mitten drin im Geschehen war auch der Autor dieses Textes.

Auf Kurs: Feuerwehrmann und «Wochenblatt»-Autor Axel Mannigel.  Foto: ZVG
Auf Kurs: Feuerwehrmann und «Wochenblatt»-Autor Axel Mannigel. Foto: ZVG

Axel Mannigel

Der Name tönt zwar harmlos, doch mit Plausch hat der alljährliche Wettkampf zwischen Feuerwehr, Gemeinde und Ermitage- Schränzern nicht viel zu tun: Zu selbstbewusst sind die Ansagen vor dem Rennen, zu stark der Antritt beim Rennen selbst und zu gross die Freude nach dem Gewinn. So auch am letzten Sonntag. Würde ich zusammen mit meinen Feuerwehrkollegen den Pokal zurückerobern können, den sich die Gemeinde 2014 nach drei Feuerwehr-Siegen in Folge geholt hatte? Einerseits waren wir zuversichtlich, andererseits auch unruhig. Wenn die Gemeinde ein weiteres Mal erfolgreich wäre, läge nur noch ein Sieg zwischen ihr und dem Triple, bei dem der Gewinner den Wanderpokal für immer behalten darf. Das galt es aus unserer Sicht natürlich zu verhindern. Volle Konzentration war angesagt, denn es reicht bei weitem nicht, nur schnell zu sein: Die Eier müssen auch heil in den Korb.

Gemeinde in Führung!
Vor jedem Rennen wird eingeteilt, wer auf welcher Position läuft und wirft. Dieses Jahr war ich bei der Feuerwehr der Sechste und somit der Schlussläufer. Das hatte den Vorteil, dass ich sehen konnte, was vorher passiert. Allerdings spürte ich auch die Verantwortung, etwaige Fehler meiner Kameraden wieder auszubügeln. Und tatsächlich, zu Beginn des Rennens hatte die Gemeinde die Nase respektive das Trotti vorn und ging rasch in Führung. Respekt, denn es ist gar nicht so einfach, mit dem Trotti zu fahren, ein Ei aufzusammeln, dieses heil in die Wurfzone und in den Korb zu bekommen. Doch zum Glück merkten nicht nur wir das, sondern auch unsere Konkurrenten, denen das Trotti im Lauf des Rennens nicht mehr ganz so gut gehorchen wollte.
Bei der nächsten Disziplin, dem Sprint, wurde es fast noch schwieriger, denn bei der Übergabe wurden auch noch Hasenohren mit überreicht.

Mit Hasenohren über den Augen
Es kam, wie es kommen musste: Dem einen oder anderen Konkurrenten rutschten die Hasenohren über die Augen und behinderten die Sicht dramatisch. Da hiess es, Gas geben und überholen. Gesagt, getan: Starten, Ohren auf, ab zum Ei, Ei werfen und zurück. Obwohl zwei unserer geworfenen Eier in die Brüche gingen, drehte sich das Blatt und plötzlich lagen wir vorne. Als sich schliesslich mein Vorläufer und ich als Letzte mit zusammengebundenen Beinen auf den Weg machten, um unser letztes Ei zu werfen, waren wir deutlich voraus. Den Rückweg konnten wir gemütlich angehen und jubelnd ins Ziel einlaufen. Zweite wurde die Gemeinde, die Ermitage-Schränzer ganz plauschig dritte. Ein tolles Rennen mit starken Gegnern in grandioser Atmosphäre war vorbei – und der Pokal wieder in der Hand der Feuerwehr. Noch Fragen?

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