Die Gewerbetreibenden im Tal wollen gehört werden

Der zweite Gewerbe-Talk im Tal drehte sich um die Sanierung der Talstrasse und die Ortsplanrevision. Die ansässigen Gewerbler diskutierten engagiert mit den Gemeinderäten.

Ortsplanrevision auf dem Prüfstand: Die Gemeinderäte Markus Eigenmann (r.) und Anton Fritschi (l.) im Austausch mit Unternehmern im Tal.  Foto: Tobias Gfeller
Ortsplanrevision auf dem Prüfstand: Die Gemeinderäte Markus Eigenmann (r.) und Anton Fritschi (l.) im Austausch mit Unternehmern im Tal. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Es brauchte vergangene Woche von Mitorganisatorin Monica Messmer von der FDP-Arlesheim nicht viele Inputs, um die Diskussion in der «Empfehlbar» von Markus Jeanneret zu lancieren. Es reichte, dass der für Tiefbau und Standortpolitik zuständige FDP-Gemeinderat Anton Fritschi den Plan für die Ortsplanrevision auflegte. Es begannen intensive Diskussionen im Plenum und unter den Gewerbetreibenden selber.

Kritik ernteten die geplanten Bäume entlang der Talstrasse, die für die Firmen mehr Schaden als Nutzen seien. «Aus Sicht des Gewerbes sind fünf Bäume pro 1000 Quadratmeter und fünf Prozent mehr Grünfläche Knebel zwischen die Beine geworfen», monierte Andreas Scherrer, Inhaber der Jeka AG. Auch von Vertretern der Suter Joerin AG hagelte es Unverständnis für die bereits aufgezwungenen Bäume auf den Parkplätzen der Firma. «Diese behindern nur und sehen nicht wirklich nach mehr Natur aus.» FDP-Gemeinderat Markus Eigenmann schlug vor, mit den in der Verwaltung zuständigen Ortsplanern eine Begehung vor Ort vorzunehmen. Beide Gemeinderäte stellten mehrfach klar, dass diese Ortsplanrevision erst ein Vorschlag darstellt.

Bus-Haltestellen als Knackpunkte
Mit der Ortsplanrevision ist im Tal eine Aufzonung geplant, die wahrscheinlich mehr Leute ins Gewerbegebiet locken wird. Dies führt wiederum zu mehr Verkehr. Umso wichtiger seien deshalb genügend Parkplätze, betonte Gastgeber Markus Jeanneret. Die Gewerbetreibenden teilten deshalb die Ideen von mehr Grün im Tal nicht vorbehaltlos.

Neben der Ortsplanrevision bleibt die Talstrasse das Sorgenthema der ansässigen Unternehmen. Diese wird ab dem kommenden Frühling saniert. Noch ist nicht genau klar, wie sie künftig aussehen wird. Knackpunkt sind vor allem die Haltstellen der BLT-Buslinie 63, die den fliessenden Verkehr behindern. Da die Pläne eher keine von der Fahrbahn abgetrennten Haltestellen vorsehen, fürchten sich die Gewerbler vor noch mehr Rückstaus. Während der engagierten Diskussion kam die Idee auf, den Bus, der künftig wahrscheinlich im Viertelstundentakt fahren wird, durch den Birsweg und den Dornwydenweg zu leiten, um die Talstrasse zu entlasten und in dieser Umfahrung die Haltestellen zu bauen. Gemeinderat Fritschi nahm die «interessante» Idee auf.

Vorgesehen ist beim Birsweg ein Trottoir, das teilweise Land der Suter Joerin AG in Anspruch nimmt. Deren Vertreter zeigten sich nicht gerade begeistert ab den Plänen des Gemeinderats. Die Sanierung wird in Etappen absolviert und dauert knapp 14 Monate.

Alleinstellungsmerkmal gesucht
Bereits mit der zweiten Ausgabe hat sich der Gewerbe-Talk im Tal etabliert. Die Teilnehmerzahl stieg im Vergleich zum letzten Jahr markant an. Die beiden FDP-Gemeinderäte konnten auch vermelden, dass Anregungen aus dem letzten Jahr umgesetzt wurden. So entstand auf der Gemeinde eine Anlaufstelle für Gewerbetreibende. Eine Arbeitsgruppe hat sich der Standortpolitik angenommen. «Wir suchen den USP von Arlesheim – ein positives Alleinstellungsmerkmal», sagte Gemeinderat Fritschi.

Für die Unternehmer im Tal ist vorwiegend wichtig, dass sie in ihrem Tun genügend Freiheiten haben. Dass sie oft nicht selber in Arlesheim wohnen und nicht politisch mitreden können, mache die Situation schwieriger. Die FDP-Sektion bietet künftig gegen diesen Missstand eine Mitgliedschaft für juristische Personen an, damit diese sich wenigstens indirekt an der Arlesheimer Politik beteiligen können.

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