Innensanierung des Doms: Kirchgemeinde gibt grünes Licht

Bis 2015 wird das Innere des Arlesheimer Doms für rund sechs Millionen Franken umfassend instand gestellt. Die Römisch-katholische Kirchgemeinde trägt dabei einen Zehntel der Kosten.

Sanierungsbedürftig: Der Innenraum des 1681 fertiggestellten Doms. Von der Decke des Hauptschiffs droht sich wegen Spannungsrissen der Verputz zu lösen.  Foto: Lukas Hausendorf
Sanierungsbedürftig: Der Innenraum des 1681 fertiggestellten Doms. Von der Decke des Hauptschiffs droht sich wegen Spannungsrissen der Verputz zu lösen. Foto: Lukas Hausendorf

Es ist der einzige Dom der Schweiz. Seit 1930 steht er unter Bundesschutz und wird im schweizerischen Inventar für Kulturgüter nationaler Bedeutung geführt. Für den Kanton Basel-Landschaft ist es eines der herausragendsten Monumente. Und doch war es kein leichtes Unterfangen, die Finanzierung der nötigen Innensanierung unter Dach und Fach zu bringen.

Der Denkmalschutz musste in der Schweiz der Vergangenheit bluten. Die Bundesbeiträge an die Kantone wurden 2008 gekürzt und der Baselbieter Denkmalpflege wurde im Zuge der kantonalen Sparmassnahmen für das laufende Jahr keine Gelder mehr zur Verfügung gestellt. Die Römisch-katholische Kirchgemeinde Arlesheim konnte das Projekt «Innensanierung des Doms» plötzlich nicht mehr wie vorgesehen voranbringen und musste die Kreditvorlage im November zurückstellen. Im Dezember dann die Erlösung. Der Kanton Basel-Landschaft sicherte einen Beitrag aus dem Swisslos-Fonds zu. 1,25 Millionen Franken macht die Kantonsregierung für den Erhalt eines ihrer bedeutendsten Kulturdenkmäler locker. Damit ist nun auch ein Bundesbeitrag gesichert und die Römisch-katholische Kirchgemeinde in der Lage den Finanzierungsplan für die Sanierungsarbeiten zu verabschieden.

Das tat sie am 29. Mai einstimmig. Demnach genehmigte sie die notwendigen Kredite für die beiden Bauetappen im Umfang von insgesamt 5,5 Millionen Franken mit einem Kostendach von 6 Millionen Franken. Ihr eigener Beitrag an die Innensanierung beläuft sich mit 550 000 Franken auf ein Zehntel der erwarteten Kosten. Die Einwohnergemeinde Arlesheim beteiligt sich an der ersten Bauetappe mit 300 000 Franken und auch von der Landeskirche fliesst Geld. Der Umfang des Bundesbeitrags ist in Abklärung. Gemäss der geltenden Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (NHV) kann das Bundesamt für Kultur maximal 25 Prozent der anfallenden Kosten für Objekte von nationaler Bedeutung aufwenden.


Schliessung des Doms

Die Innensanierung geht nicht ohne Einschränkungen für den kirchlichen Betrieb im Dom vonstatten. Während der ersten Bauphase der ersten Etappe, die im kommenden August beginnt, ist davon noch nichts zu spüren. Die statisch-konstruktiven Massnahmen an Dachstuhl und Glockengeläut führen kaum zu Einschränkungen.

Für die zweite Bauphase muss der Dom jedoch zwischen Januar und November 2014 geschlossen werden. Dann sind Arbeiten an der Decke des Hauptschiffs, Boden, Heizung und Kirchenbänke anberaumt. Die Krypta ist während dieser Zeit aber geöffnet. Im Dezember, also zur Weihnachtszeit, sollte der Dom für die kirchlichen Anlässe wieder offen sein. «Das war uns ganz wichtig», sagt Kirchgemeinderatspräsidentin Janine Galgiani. Während der zweiten Sanierungsetappe 2015 kann die Liturgie parallel zu den Renovationsarbeiten stattfinden. Diese betreffen dann den Chorraum, die Seitenkapellen und Sakristeien. Nach Abschluss aller Arbeiten soll das Innere des Doms für die nächsten drei bis fünf Jahrzehnte wieder instand gestellt sein.

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